Wirbelgleiten

Wenn sich das Gefüge zwischen zwei oder mehr Wirbelkörpern lockert, kann es zu einem Verschieben der Wirbelkörper gegeneinander kommen. Dies nennt der Mediziner Wirbelgeleiten (Spondylolisthesis) Hierbei müssen zwei prinzipielle Ursache unterscheiden werden. Das angeborene und das erworbene Wirbelgleiten. Das angeborene Wirbelgleiten wird durch einen Knochendefekt verursacht, der bereits bei der Geburt besteht. Das Gleiten und der Versatz der Wirbelkörper ist größer und tritt in der Regel in jüngeren Jahren auf. Je nach Grad des Wirbelgleitens und evtl. neurologischer Ausfälle ist bei dem angeborenen Wirbelgleiten oftmals eine operative Behandlung nicht zu vermeiden. In den letzten Jahren hat sich die OP-Technik der Wirbelsäulenversteifung gewandelt und die Eingriffe sind deutlich kleiner und weniger belastend.

Die größte Gruppe ist die durch Verschleiß entstandene, erworbene Spondylolisthesis. Meist handelt es sich um einen geringen Versatz zweier Wirbelkörper der LWS zu einander. Symptome sind in der Regeln Rückenschmerzen, Beinschmerzen oder selten treten sogar neurologische Ausfälle auf. Da die operativen Ergebnisse der Wirbelsäulenversteifung in solchen Fällen nicht zufriedenstellend sind, steht hier die konservative Therapie an erster Stelle. Kommt es zu Beinschmerzen, ergibt es manchmal Sinn in einer kleinen OP nur die betroffene Nervenwurzel zu befreien. Dies ist ähnlich der Erweiterung des Wirbelkanals bei Wirbelkanalverengung. Eine Versteifungsoperation ist selten indiziert und muss wohl überlegt sein.